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Rezension: Fine- Das Weinmagazin: Next Generation: 101 Junge Winzer

Dieses Magazin sollte jeder lesen, der sich für Wein und die kommende Generation der TOP-Winzer in unserem Lande interessiert. Zur Sprache kommen junge, gut ausgebildete Winzer von der Ahr, aus Baden, Franken, von der Hessischen Bergstraße, vom Mittelrhein, von der Mosel, der Nahe, der Pfalz, aus dem Rheingau, aus Rheinhessen und aus Württemberg.

Viele der porträtierten Winzer entstammen aus traditionsreichen Familienbetrieben, die zumeist bereits über mehrere Generationen Weinbau pflegen und beabsichtigen, als Qualitätserzeuger die Tradition ihrer Familien fortzuführen. Im Gegensatz zu Vorgenerationen gibt es jetzt auch gut ausgebildete Winzerinnen, die nun die Richtung, die Philosophie und die Weinstilistik bestimmen können. Wie Till Ehrlich unterstreicht, ist ein Ingenieurstudium des Weinbaus, der Önologie bzw. der Weinwirtschaft an der Fachhochschule Geisenheim mittlerweile obligat geworden.

Die neue deutsche Winzergeneration hat weltweit in Spitzenweingütern Erfahrungen gesammelt, bevor sie in den heimischen Betrieben tätig geworden sind. Einfach hat es diese Generation nicht, denn sie muss in unserer beschleunigten Zeit mit Subtilität und Mut ihrem Gespür vertrauen, wie ihr individueller Wein dem veränderten und schnelllebigen Kundengeschmack gerecht wird.

Es fällt auf, dass die neue Winzergeneration in Deutschland den Begriff Terroir nicht selten als Synoym für die geologischen Merkmale des Weinbergs nutzt. So gesehen ist dann die Mineralität des Weins ein Zeichen für ein gutes Terroir.

Da es unmöglich ist auf alle 101 Winzer im Rahmen der Rezension einzugehen, möchte ich kurz erklären, wie die jeweiligen Porträts aufgebaut sind. Visualisiert wird immer der Lieblingswein der jungen Winzerin bzw. des jungen Winzers. Die Weinmacher sind allesamt fotografisch abgelichtet. In den Beiträgen wird der Vorgeneration zunächst textlich die Ehre gegeben. Dann erfährt man Nähres zu der Vita der einzelnen jungen Akteure und zu ihrem jeweiligen Lieblingswein.

Lesenswert auch ist die Kurzkolumne zum Schluss des Magazins. Sie entstammt der Feder Stuart Pigotts und trägt den Titel "Die jungen Winzer und ich". Pigott hebt hervor, dass diese Generation begriffen hat, wie wichtig es ist, sein Denken dem "Wir" unterzuordnen. Deshalb auch unterstützen sich diese jungen Leute gegenseitig, bilden Informationsnetzwerke und gehen einen Weg, der in unserer egozentrierten Welt geradezu revolutionär ist.

PS: Die genauen Anschriften der fokussierten Weingüter werden unter den einzelnen Porträts stets angegeben.

Empfehlenswert.

 

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