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Rezension: Die Großen Weine

Weinliebhaber sind gut beraten, wenn sie Weine nicht nur trinken, sondern sich auch umfassend über Weine informieren. Das vorliegende Buch ist ein Standardwerk in Bezug auf herausragende Weine aus allen Weinanbaugebieten unserer Erde, untergliedert in drei Hauptabschnitte: Frankreich, weitere Länder in Europa, weitere Kontinente.

Was Frankreich anbelangt, werden die Regionen: Elsass, Beaujolais, Bordeaux, Burgund, Champagne, Jura, Savoyen und Bugey, Languedoc-Roussillon, Provence und Korsika, Südwestfrankreich, Loiretal und das Rhonetal fokussiert.

Die einzelnen Gebiete werden dem Leser jeweils textlich nahegebracht, auch wird mit stimmungsvollen Landschaftsbildern aufgewartet. So liest man gleich zu Beginn, dass der Elsässer Wein einer der ältesten in Frankreich sei und bis in die Vor- und Frühgeschichte zurückreicht. Man wird im Rahmen des Elsass-Beitrages über die Bedeutung des "Terroirs" aufgeklärt, auch darüber, wodurch sich der "Gewürztraminer" auszeichnet und in ähnlicher Art und Weise, d.h. stets auch Weinspezialwissen zu vermitteln, wird in der Präsentation aller Weinregionen fortgefahren.

Der Schwerpunkt liegt bei allem aber in der Vorstellung der sogenannten großen Weine. Es werden rund 800 Weine dargeboten. Zumeist werden die Flaschen visualisiert, eine gute Idee für den Wiedererkennungswert. Pro vorgestelltem Wein erhält man zunächst Infos zum jeweiligen Weingut, das den entsprechenden Spitzenwein produziert und anschließend jeweils Hinweise auf die konkrete Bezeichnung, Anbaufläche und den Ort, die Rebsorten, aus denen der Wein gemacht worden ist, die Anzahl der Flaschen pro Jahr und die besten Jahrjänge. Die Lage "Grand Cru Kessler" von "Schlumberger" wurde übrigens 1394 das erste Mal erwähnt. Es handelt sich um einen Gewürztraminer.

Im weiteren Verlauf des Buches werden immer wieder Rebsorten näher erklärt, auch eine meiner Lieblingsrotweinsorten, nämlich der "Merlot", der im Rahmen der Beleuchtung der Region "Saint-Emilion" abgehandelt wird. Er wird zu Recht wegen seiner Weichheit, Frucht, dunklen Farbe, den wenigen Tanninen und einer verhältnismäßig raschen Alterung in der Flasche gelobt. Dass er im Gebiet von "Pomorol" und "Saint-Emilion" seine besten Ergebnisse zeigt, ist Weinkennern natürlich bekannt.

Gefallen auch hat mir, dass man im Hinblick auf die Repräsentation der exzellentesten Weine der "Cote de Beaune" den Leser über die "Auktion der Hospice de Beaune" unterrichtet. Den "Montrachet Grand Cru" von "Jadot" habe ich schon einmal getrunken und kann bezeugen, dass er wirklich delikat schmeckt. Ein Traum auch ist der "Mersault 1er Cru" von "Jean-Francois Coche-Dury" und viele andere Weißweine der "Cote de Beaune".

Die besten Produkte der Champagne werden natürlich auch nicht ausgespart, allen voran "Louis Roederer", der einst bevorzugte Champagner der russischen Zaren und nach meiner Ansicht beste Champagner überhaupt, gefolgt von "Taittinger".

Es ist unmöglich im Rahmen der Rezension auf alle Weingebiete, geschweige die Weine einzugehen. Andächtig las ich, was über das "Sancerre" berichtet wird und bedauerte es, dass ich noch keinen der drei vorgestellten Weine verkostet habe. "Baron L" hielt ich bislang für das Nonplusultra, doch offenbar gibt es noch Besseres.

Die deutschen Weine hatte ich schon fast alle auf der Zunge. Über die Auswahl kann man natürlich streiten. Es an dieser Stelle zu tun, führt aber zu weit. Streiten kann man nicht darüber, dass die Trockenbeerauslesen vom "Weinlaubenhof Kracher" am Neusiedler See zum Niederknien gut schmecken und auch nicht darüber, dass der "Castillo Ygay", von Murrieta einer der besten Riojas ist, die man kennen sollte.

Vertieft habe ich mich andächtig in die großen Weine der Toskana und des Piemonts und hier in die Beschreibungen eines "Avignonesi" sowie diverser Barolos. Die Beschreibungen klingen vielversprechend. So viel nur.

Die vorgestellten vier großen Schweizer Weine kannte ich bislang noch nicht, allerdings sind mir Weine aus der Schweiz aufgrund einer großen Verkostung in Frankfurt vor einigen Jahren in bester Erinnerung.

Sehr lesenswert sind auch die Weinbeschreibungen aus Übersee. Ich liebe argentinische Rotweine und bedaure die vorgestellten Köstlichkeiten noch nicht auf dem Gaumen habe spüren dürfen.

Von den vorgestellten Weinen aus Neuseeland kenne bislang nur den "Cloudy Bay" aus Malborough. Dieser Wein ist schmeckt so sehr nach exotischen Früchten, dass ich das Aroma jetzt nach weit mehr als 10 Jahre noch immer gedanklich abrufen kann und immer noch rätsele, zu welchen Speisen er perfekt passen könnte.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist geradezu phänomenal.

Ein Buch, das ich gerne empfehle.

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