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Rezension:Wein-Visionäre / Wine Visionaries: Menschen und ihre Weingüter in Südafrika / The people behind South African Wines (Broschiert)

Dieser wirklich gelungene Bildband befasst sich mit Menschen und ihren Weingütern in Südafrika. Zur Sprache gebracht werden insgesamt 15 Weingüter. Diese möchte ich zunächst allesamt hier kurz nennen: Babylonstoren, Boschendal, Delaire, Dornier, Fable, Hidden Valley, Keermont, Kleine Zalze, Kleinood Winery, L`Ormarins, La Motte, Mont Destin, Rust en Vrede, Webersburg und Zorgvliet.

Neben der Präsentation der Weingüter lernt man 15 Rezepte des Spitzenkochs Harald Bresselschmidt kennen. Er ist der Inhaber und Chef des Restaurants "Aubergine" in Kapstadt. Dieser Spitzenkoch sowie der Ingenieur Gerard de Villiers, der Fotograf Alain Proust und der Projektmanager Thomas Ernst sind die Initiatoren des vorliegenden Buches.

Die einzelnen Weingüter werden stets wie folgt dem Leser nahe gebracht: Man erfährt immer Wissenswertes zum Anwesen und zum fokussierten Weingut, sowie den Gärten dort. Zudem liest man Näheres zum Personal und erhält jeweils abschließend eine Vorstellung von den Weinen, die in den einzelnen Gütern kreiert werden. Zudem wird stets ein spezieller Wein als kulinarische Weinbegleitung näher beschrieben, dem immer ein vortreffliches Rezept des Spitzenkochs Bresselschmidt folgt, das mit dem entsprechenden Wein besonders gut harmonieren soll. Eine Fülle von eindrucksvollen Bildern rundet die Weingüterpräsentation gekonnt ab. Die Texte sind in deutscher und englischer Sprache nachlesbar.

 Den Initiatoren des Buches ist er gelungen, auf die Weine dieser 15 Weingüter neugierig zu machen und die Visionen der Weingutbesitzer sehr gut zu übermitteln. Um die raffinierten Rezepte am häuslichen Herd zu realisieren, bedarf es mehr als nur Grundkenntnisse im Bereich des Kochens.

 Lageplan und Adressen der Weingüter kann man zu Ende des Buchs nachlesen. Wer sich nicht auf den Weg nach Südafrika machen möchte, kann die Weine bestellen und dann in stiller Stunde goutieren, so etwa den Mont Destin Destiny Shiraz 2007", der intensiv, samtig und ausgewogen sein soll, mit Aromen von vollmundigen, reifen roten und schwarzen Beeren mit einem Hauch von Pfeffer und Gewürzen. Dabei sind die Tannine weich und alle Weinkomponenten harmonisch aufeinander abgestimmt,(vgl. S. 122). Klingt das nicht vielversprechend?

 Empfehlenswert

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Rezension: 50 einfache Dinge, die Sie über Wein wissen sollten.

Dr. Wolfgang Staudt thematisiert in diesem Buch 50 einfache Dinge, die man über Wein wissen sollte. Er untergliedert seine Texte in insgesamt sechs Kapitel und erläutert zu Beginn des ersten Kapitels zunächst, was Wein eigentlich ist. Der Autor benennt die Ordnungskriterien. Bei diesen handelt es sich neben der Farbe um die Produktionsmethode und die Geschmacksrichtung. Dann befasst er sich mit  unterschiedlichen Weintypen. Ausführlich schreibt er in der Folge  über trockene Weine (weiß, rot und rosé), über Süßweine, Schaumweine, über Sherry, Port, Madeira und Co, um schließlich auch noch zu Cognac, Armagnac und Brandy Wissenswertes zu berichten.

Im Rahmen dieses sehr informativen Weinbuches taucht immer wieder die Rubrik "Wussten Sie schon" auf. Hier liest man u.a., dass der Druck, der in einer Champagnerflasche von der Kohlensäure ausgeht, zwei bis dreimal so hoch ist, wie der Luftdruck in einem Autoreifen. Wer hätte das gedacht?

 Anschließend lernt man feine, stilistische Unterschiede erkennen. Das äußere Erscheinungsbild des Weines wird zur Sprache gebracht. Hier erhält man wichtige Tipps zur optischen Prüfung und erfährt Näheres zur Klarheit des Weins, zum Glanz und der Leuchtkraft, der Farbtiefe, dem Depot u.a.m.. Die wichtigsten Weinaromen bei Weißwein- und Rotweinrebsorten werden beleuchtet und eine Geschmacksprüfung am Gaumen vorgenommen. Hier liest man nicht zuletzt Wichtiges zu Tannin und Textur und in diesem Zusammenhang, dass Tannine am Gaumen weniger einen geschmacklichen als vielmehr einen physischen Eindruck hinterlassen.

Der Charakter des Weins wird bestens ausgelotet. Man wird in Kenntnis über Wissenswertes im Hinblick auf die  Extrovertierten, die Vergnügten, die Sinnlichen, die Rassigen, die Vielseitigen, die Zurückhaltenden, die Strengen und die Skurrilen. Die Vertreter der Vergnügten und der Sinnlichen mag ich am liebsten und zwar genau aus den Gründen, die Staudt hier nennt. In der Folge lernt der Leser, Weinqualität zu beurteilen und Weinfehler zu erkennen, Komplexität und Reintönigkeit sowie das Zusammenspiel von Duft, Geschmack, Körper und Textur verstehen. Was man unter Nachhall und Finish zu verstehen hat, bleibt für den Leser auch nicht länger ein Geheimnis und die Alterungsfähigkeit der Weine kommt ebenfalls zur Sprache.

Es ist unmöglich all die vielen Sachinformationen im Buch anzureißen. Obschon ich zahlreiche Weinbücher gelesen habe, habe ich Weinwissen selten in solch dichter Form dargeboten bekommen. Über Weinetiketten wird man bestens aufgeklärt, auch über Rebsorten, Weinanbaugebiete und die Aufgaben eines Kellermeisters. Wie man Wein richtig serviert und in Gesellschaft genießt wird ebenso zum Thema gemacht, wie Betrachtungen zu Kombinationen von Wein und Speisen.

Die Seiten 228 ff habe ich mit besonderer Neugierde gelesen und mir die einzelnen zum Teil ungewöhnlichen Wein und Speisen- Kombis geschmacklich vorzustellen gesucht. Interessant dabei sind die Hinweise auf das Spiel zwischen Wein und Kräutern sowie Gewürzen. Hier habe ich erstmals wirklich differenzierte Betrachtungen gelesen, die es alleine schon wert sind, das Buch in seinen Bestand aufzunehmen.

Bebildert ist diese Weinbibel nicht. Das ist gut so. Unabgelenkt kann man sich auf den Text einlassen und abends vor dem Einschlafen immer mal wieder ein Kapitel lesen. Die Träume sind das entsprechend weinselig. Männer träumen von Bacchantinnen, Frauen vom berüchtigten Weingott,  mit dem sie beispielsweise genussvoll einen Gevrey-Chambertin trinken. Sofern die Damen keine Oberlehrerinnen sind, werden sie Bacchus gewiss nicht über die 50 einfachen Dinge, die man über Wein sollten, examinieren, sondern ihm stattdessen beschwippst „Äuglein zuwerfen“, in der Art wie man mit Göttern halt so flirtet:-))

Für Weinfreunde ein Muss.

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