Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Aus den Reben fließt das Leben.

Dieses Buch wird Weinfreunden gefallen, die nicht nur gerne ein Schöppchen trinken, sondern auch mit Vergnügen Geschichten, Gedichte, Trinklieder, Sentenzen und Sprichwörter lesen. Dieses Buch enthält eine Fülle solcher Texte aus unterschiedlichen Jahrhunderten von namhaften Schriftstellern und Lyrikern.

Trinklieder, wie sie einst für die Stammtische des Vormärz von Körner und Fallersleben gedichtet wurden, liest man ebenso wie die Weinhuldigungs-Verse romantischer Dichter. Auch Johann Wolfgang von Goethes "Ergo bibamus!" wurde nicht vergessen. Ein schöner Text, ohne jegliches nervige Heimatidyllengesums.

Gefallen hat mir, dass man ein paar Seiten aus Paul Tordays "Bordeaux" abgedruckt hat. Den Roman habe ich gelesen und nicht grundlos mit 5 Sternen bewertet. Gut, dass man Grimmelshausen nicht ausgespaart und auch Lichtenberg die Ehre erwiesen hat. Beide haben es verdient, dass man ihrer gedenkt.

Zwei Sprichwörter unbekannter Herkunft finde ich amüsant:
Also Obacht, meine Herren!

"Drei Dinge erhalten des Leibes Räder:
Venus, Wein und Bäder."

oder auch :

"Fängt der Bart an, weiß zu sein.
Lass`die Frau und trinke Wein."

Johann Wilhelm Ludwig Gleim dichtete:
Der Friedensstifter
Wein und Liebe
Bändigt Helden;
Wein und Liebe
macht Verträge
Wein und Liebe
Stiftet Frieden
Drum, o Deutschland,
Willst du Frieden?
Wein und Liebe
Kann ihn stiften.

So, nun wissen sie es. Viel Spaß beim Lesen des Buches, bei der Liebe und beim Weintrinken.:-))


Rezension:Stuart Pigotts Weinreisen: Schweiz: Schweiz und Bodensee. Weine - Winzer - Weinlandschaften (Gebundene Ausgabe)

Die Autoren Chandra Kurz und Ursula Heinzelmann stellen in diesem Buch Weine, Winzer und Weinlandschaften in der Schweiz und am Bodensee vor. Anhand von beigefügten Karten erhält man eine konkrete Vorstellung davon, wo sich die beschriebenen Punkte im Einzelnen befinden.

Thematisiert werden die Weine des Bodensees, von Graubünden und Liechtenstein, von den Schweizer Seen, der nördlichen Schweiz und aus dem Wallis. Man lernt eine Vielzahl von Winzern näher kennen und erfährt, worauf diese beim Weinmachen jeweils besonderen Wert legen. Die unterschiedlichen örtlichen Rebsorten werden vorgestellt und es werden immer wieder Weine hervorgehoben, die auffallend lecker schmecken. So wird in diesem Zusammenhang der "Weissburgunder Trocken Hohenwieler Olgaberg" vom Staatsweingut Meersburg genannt und wie folgt beschrieben:
"Vulkanische Kraft, Höhenluft und südliches Licht, das bedeutet Zartheit, Ausdruck und Schmelz zugleich, und Harald Gutemann vom Staatsweingut versteht dies bestens in die Flasche zu begleiten." Ich spüre diesen Wein förmlich auf der Zunge und denke, dass er sich als Begleitung zu "Züricher Geschnetzeltem" gut eignet.

Man erhält zu jeder Region Tipps zu Orten und Ereignissen, die lohnenswert erscheinen, näher unter die Lupe genommen zu werden. Empfohlen wird u.a., von Meersburg aus zum Barock-Juwel Birnau zu wandern, eine Kirche, die zu den außergewöhnlichen Barockschöpfungen Süddeutschlands gehört oder das Schloss von Rapperswil zu besuchen, eines der wichtigsten Baudenkmäler am Züricher See. Diese 800 Jahre alte Burganlage steht für die Freiheit und Anerkennung aller Völker.

Es werden die Adressen von Weingütern, aber auch Anschriften von Hotels und Restaurants genannt. Alle Betriebe werden kurz skizziert, so dass man eine erste Vorstellung davon erhält, was man zu erwarten hat.

Einige Rebsorten werden ausführlich beschrieben, nicht zuletzt auch der "Pinot Noir". Natürlich wird in diesem Zusammenhang auch auf das Winzerehepaar Gantenbein hingewiesen, das Weine nach dem Vorbild großer Vosne-Romanée-Abfüllungen produziert und in Sachen Qualität keine Kompromisse macht. Im Vergleich zu anderen Pinots Noirs der Graubündener Region zeigen die Abfüllungen der Gantenbeins übrigens feinere und komplexere Gerbstoffe sowie einen Charakter, der mit jedem Jahr Lagerung weiter aufzublühen scheint.

Für Weinliebhaber eine erfreuliche Bereicherung.

Rezension: Wein

Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich gut drei Dutzend Bücher über Wein gelesen. Andre Domines Nachschlagwerk wurde nicht umsonst in Frankreich als das beste Weinbuch ausgezeichnet. Ich schließe mich der Beurteilung der Franzosen ohne Vorbehalte an.

Beginnend mit der Geschichte des Weines, wird in der Folge der Umgang mit Wein erläutert. Muß ein Wein zwingend dekantiert werden? Wie alt sollte er sein? Wie wird er serviert? Über die Farben des Weines, über Blume und Bukett, und die richtigen Gläser kann man sich hier informieren und natürlich auch über die korrekte Lagerung.


Die Weinreben und ihre Sorten werden umfangreich beleuchtet und man befasst sich ausgiebig mit dem so genannten Terroir. Auch die Bewirtschaftung und die Rebkrankheiten werden thematisiert, um schließlich irgendwann die Grundlagen der Weinbereitung detailliert zu erläutern. In diesem Zusammenhang bekommt man alles über Fässer erklärt und weiß hinterher genau wie gutes Fasssholz beschaffen sein muß.


Ab Seite 160 bis Seite 885 erfahren sie alles über die Weine dieser Welt. Die besten Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Griechen, Österreicher, Schweizer, Osteuropäer schließlich die Deutschen werden ebenso präsentiert, wie Südafrikaner, Australier, Südamerikaner u.s.w.u.s.f.........


Da ich gerne Rioja trinke, habe ich mit großer Neugierde die Geschichte des Riojas gelesen und mich über gute Erzeuger informieren lassen, das gleiche funktioniert bei allen anderen Weinregionen und Weinen auch. Jetzt ein schöner Bandol oder vielleicht besser noch einen kühlen, leckeren Veltliner aus dem Kremstal! Wunderbar.


Wenn man mich auf einer einsamen Insel aussetzen würde, (gäbe es einen Grund? Hoffentlich nicht) und ich mich auf zehn Bücher beschränken müsste, wäre dieses Buch ganz gewiß auf meiner Wunschliste.


Dass man sogar in Indien und China Wein anbaut, wäre mir zuvor nie in den Sinn gekommen.


Hinterher weiß man halt mehr.

Rezension:Wein weit weg: Expeditionen von Norwegen über den Kaukasus nach China (Gebundene Ausgabe)

Der weltweit bekannte Weinautor Stuart Pigott untersucht in seinem neuen Buch "Wein weit weg", ob durch die Erderwärmung neue Weingebiete im Entstehen sind. Deshalb hat er sich auf weite Reisen begeben, um vor Ort Weine zu entdecken, die früher nur in den klassischen Weinanbaugebieten in Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien zu finden waren.

So war er beispielsweise in Norwegen und Schweden, um herauszufinden ob Terroir und klimatische Bedingungen es zulassen Weine zu produzieren, die man beispielweise aus dem Elsass und der Pfalz kennt. Tatsächlich haben die klimatischen Veränderungen dazu beigetragen, dass man mittlerweile Dänemark, Norwegen und Schweden zu den Wein produzierenden Ländern zählen muss. Schon machen sich deutsche Winzer auf den Weg, um dort Weinbau zu betreiben.

Des Weiteren ist Pigott auch nach Japan und China gereist, um dort ebenfalls Erfahrungen in punkto Weinanbau anzustellen, aber nicht nur der Wein aus Reben hat ihn interessiert, sondern seine Neugierde bezog sich auch auf "Sake", den legendären, japanischen Reiswein. Hierbei wollte er wissen wie Sake erzeugt wird und wie groß die Bandbreite der Qualität dieses japanischen Nationalgetränkes ist.

In China vermutet Pigott einen neuen überdimensionalen Weinmarkt, der sich aufgrund der rasant steigenden Mittelschicht zu einem der größten Verbrauchermärkte zu entwickeln beginnt. Wo heute noch die klassischen französischen Bordeaux- und Burgunderweine als das Nonplusultra bevorzugt werden, entwickeln sich mit neuen heimischen Rebsorten neue Qualitätsweine, die bald den Vergleich mit europäischen Nobelprodukten nicht mehr scheuen müssen.

Auch in den nordamerikanischen Staaten der USA fängt der Weinanbau an sich zu etablieren. Waren über Jahrzehnte nur kalifornische Weine Spitzenprodukte, die weltweit Absatz gefunden haben, so entdeckt man mittlerweile auch neue Anbaugebiete wie etwa in Michigan.

Weitere Reisen führten den unorthodoxen Weinjournalisten in die Staaten der ehemaligen UDSSR, um nach deren Zusammenbruch zu ergründen, wie sich dieser große Weinmarkt entwickelt hat. In Georgien, wo seit Jahrhunderten bereits Wein angebaut worden ist und dessen Weinproduktion zur Zeit der UDSSR komplett in den Binnenmark floss, werden heute durch den Importboykott Russlands neue, kommerzielle Strategien notwendig, um die riesenhafte Produktion auf dem Weltmarkt abzusetzen. Dabei ist es zwangsläufig notwendig auf Weltmarktniveau zu produzieren.

All dieses hat Pigott in seinem Buch hervorragend recherchiert und keine Strapazen gescheut sich mit befreundeten Weinexperten weltweit kundig zu machen.

Dieses spannend geschriebene Buch ist ein Muss für jeden interessierten Weinliebhaber, der weltweit die Produktion von neuen Weinen im Auge haben möchte.


Rezension: Die schönsten Weindörfer

Francois Morel ist duch französische Weinanbaugebiete gereist und hat dort bemerkenswerte Weindörfer aufgesucht. Besagte Orte sind zumeist historisch gewachsen und haben archiktektonisch vieles zu bieten, was lohnt näher betrachtet zu werden. Das gilt für die elsässischen Glanzlichter Eguisheim, Kientzheim und Riquewihr, für das burgundische Beaune, für die Renaissance-Perle Azay-le Rideau im Loiretal, für Les-Baux de Provence und für den pittoresken Kleinod Saint-Emilion im Bordelais, um nur einige der hier fokussierten Orte aufzuzählen. Möchte man nähere Informationen über das jeweilige Terroir, die Weingüter, die Weine oder gar Hoteladressen haben, sollte man in diesem Buch danach nicht suchen.

Wer allerdings optische Anregungen für ein hübsches Reiseziel im Sinn hat und sich an kleinen Randbemerkungen über seltene Rebsorten und kleine Appellationen erfreuen kann, ist bei Morel bestens aufgehoben. Der Mondeuse, welcher in Savoyen bereits in der Antike angebaut wurde und Nuancen von Veilchen, Iris und Trüffel entwickelt, ist dem Autor ebenso eine Notiz wert, wie seine Kurzbetrachtungen über Grenache, Clairette, Rousanne etc...


An einem trüben Januartag, lohnt sich ein Blick auf die Felsenbucht von Cassis. Dort sind die Weinberge in Terrassen auf den steilen Hängen angelegt und alles ist in das wunderbare Licht des Mittelmeeres getaucht. Eine zauberhafte Impression!

Rezension: Stuart Pigott: Weine, Winzer, Weinlandschaften (Gebundene Ausgabe)

Im Fokus stehen dieses Buches stehen: das nördliche und südliche Württemberg, das östliche und westliche Franken, die Bergstraße und der Kraichgau, die Ortenau, der Breisgau und das Markgräflerland, der Kaiserstuhl, die Weinberge rund um den Bodensee, Graubünden und Liechtenstein, die Schweizer Seen, die nördliche Schweiz, das Wallis, das Elsass, die Pfalz, Rheinhessen, die Nahe, das Zentrum des Rheingaus, der östliche Rheingau, das Mittelrheinthal, die Ahr, die Mittelmosel die Terrassenmosel, Saar , Ruwer und Trier, Obermosel und Luxembourg, die Wachau und die Krems, die Donautäler, Wien, das Weinviertel, die Thermenregion, das Burgenland, Carnuntum, das nördliche und südliche Südtirol, die Steiermark, Sachsen, Saale und Unstrut und sogar Norddeutschland.

In der Einleitung befasst sich Pigott mit dem Ursprung des Weincharakters, reflektiert den Begriff Terroir, den der Rebe sowie den der Trauben, und informiert über das Kelterhaus und den Keller, um schließlich einige Grundsätzlichkeiten zu Weißwein, Rotwein und Rose preiszugeben. Über die Vermarktungsstrategien der Winzer im Allgemeinen lässt sich Pigott ebenfalls in der Einleitung aus. Dann befasst er sich ausgiebig mit den Weinlandschaften, Winzern und deren Weinen .


Man erfährt u.a. welche Weine, von welchen Weingütern in den einzelnen Regionen besonders munden, auch weshalb das so ist und erhält eine Fülle von Fachwissen, das aus Platzgründen in dieser Rezension leider noch nicht einmal im Ansatz erläutert werden kann. Schade!


Das "Carnuntum" beispielweise ist eine aufstrebende Weinregion in Österreich und gilt als das österreichische Rotwein- Eldorado. Über dieses Gebiet einiges zu erfahren, fand ich besonders spannend. Blaufränkisch und Zweigelt sind die wichtigsten Rebweinsorten dieser mir bislang völlig unbekannten Region. Zweigelt wurde dort zur Leitsorte gewählt. Mit ihr will sich das Carnuntum dem Burgenland gegenüber profilieren, das als österreichisches Rotweinwunderland gilt.


"Rubin Carnuntum" von Marko/Göttelsbrunn, aber auch "Zweigelt Dornenvogel" von Glatzer sollen besonders gut schmecken. Wonach die Weine speziell munden beschreibt Pigott detailliert.


Eine Hochburg des Blauburgunders sind Graubünden, Liechtenstein und das Wallis.


Bündner Pinot noirs sind besonders fleischig, komplex und haben eine süßlichere Frucht als die Walliser eher kargen, strengen Rotweine dieser Sorte. Pigott empfiehlt Pinot noir u.a. von Gantenbein/Fläsch, einem Weingut, dem auch "Der Feinschmecker" bereits gehuldigt hat.


Die Fotos von Herrn Dönnhoff, aber auch von Werner Schönleber erinnern mich an eine alljählich von mir besuchte VDP-Weinverkostung in Bad Kreuznach, aber auch an leider bereits leer getrunkene Flaschen vorzüglichen Rieslings dieser beiden Spitzenwinzer. Ich teile Pigotts Meinung hinsichtlich der präferierten Weine von der Nahe vollkommen.


Die Betrachungen des Autors im Hinblick auf Hochheim, dort halte ich mich am Wochenende sehr oft auf, habe ich ebenfalls mit großem Interesse gelesen.


Künstlers "Hochheimer Hölle" Riesling Kabinett trocken wird geschmacklich exakt so beschrieben , wie er sich tatsächlich im Mund entfaltet. Bravo!


Ein tolles Buch, mit unendlich vielen Informationen, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, um die Geheimnisse des Weins in deutschsprachigen Gebieten von Neuem zu lüften.


Diese Regionen können Sie in der Folge aufsuchen, dabei an Verkostungen teilnehmen und sich immer wieder einige Kisten der edlen Tropfen ins Haus schicken lassen. So erfreuen Sie die Winzer, aber auch sich, denn Sie haben mit der Zeit einen wahren Schatz im Keller, sofern Sie sich beim Trinken nicht zu gierig verhalten.


Neben einem Glossar mit Fachbegriffen finden Sie im Anhang des über 700 Seiten dicken Buches die Kontakt-Adressen aller hochgeschätzten Weingüter und Winzer. Worauf warten Sie?


Rezension:Stuart Pigotts Weinreisen: Pfalz - Weine - Winzer - Weinlandschaften (Broschiert)

Das Autorenteam Manfred Lüer sowie Stefan Reinhardt und der Fotograf Andreas Durst nehmen den Leser mit auf eine Weinreise durch die von mir überaus geschätzte Pfalz und stellen dort gute Winzer und ihre Weine vor.

Gleich zu Beginn wird auf einige sehenswerte Orte und Ereignisse hingewiesen. Ich bin mit den Autoren einer Meinung, dass kein Ausflug in die Pfalz komplett ist, wenn man nicht die historische Stadt Speyer aufgesucht hat. Dort nämlich befindet sich eine der ältesten, romanischen Kirchen der Welt: der Speyerer Dom, außerdem gibt es ein überaus sehenswertes jüdisches Bad und eine wirklich schöne Innenstadt.

Das Museum für Weinkultur in Deidesheim sollte man sich nicht entgehen lassen. Stimmt. Ich habe es bereits mehrmals besucht, wenn ich im "Deidesheimer Hof" übernachtet habe. Deidesheim ist übrigens einer meiner Lieblingsorte in der Pfalz. Sehr gelungen erscheint mir der Beitrag zur Wasserversorgung der Reben im Buch. Hier wird das Für und Wider perfekt abgewogen. Zudem wird sachkundig auf den Begriff "Terroir" eingegangen. Ich halte übrigens den Porphyr in Forst (" Forster Pechstein") für den besten Boden, weil er die mineralisch differenziertesten Rieslinge hervorbringt.


Der biologische Säureabbau wird thematisiert und es wird auch über das Wesen Gerbstoffe informiert und Allgemeines zu dem königlichen Riesling, aber auch über den Weißburgunder bekundet. Viele sehr gute Winzer werden benannt, u.a. "Weingut Bergdolt" Klostergut Lamprecht, Neustadt-Duttweiler. Dieses Weingut befindet sich seit 1754 im Familienbesitz. Die Weißburgunder von Bergdolt, die auf Lösboden gedeihen, entsprechen genau der Beschreibung der Autoren. Nach meiner Meinung macht der VDP- Winzer Bergdolt die besten Weißburgunder in der Pfalz.


Was die Müller- Catoir- Weine anbelangt, stimme ich ebenfalls der Beurteilung der Autoren zu. Interessant auch ist der Beitrag im Hinblick auf Silvaner. In der Pfalz werden hochklassige Silvaner angebaut, die ideal zu Spargelmahlzeiten munden. Die Autoren heben einige Weine aus der Pfalz hervor, die ihnen besonders schmecken, dazu gehört u.a. auch ein trockener Riesling vom "Weingut Christmann" in Gimmeldingen und ein Weißer Burgunder von "Dr. Wehrheim". Es handelt sich bei diesem Weißburgunder um eine kräutrig quittenhafte Spätlese.


Erfreut bin ich, dass mein Lieblingsweingut in Deidesheim "Weingut Reichsrat von Buhl" perfekt beschrieben ist. Ich stimmte den Autoren hundertprozentig bei der Aussage zu: "Bei den Großen Gewächsen- klar, kraftvoll, pfirsichfruchtig, würzig-mineralisch und nachhaltig- verdienen sich der von salziger Mineralität gezeichnete Pechstein, das würzig, saftige und anhaltend mineralische Ungeheuer sowie das vornehme Kirchenstück allerdings die besten Noten." Genau so ist es! Die Weingüter der nördlichen Pfalz auch hervorragend dargestellt. Zu Recht wird Bernd Philippi vom "Weingut Koehler-Ruprecht" in Kallstadt aber auch Werner Knipser vom "Weingut Knipser" wegen ihres Könnens im Rotweinbereich besonders gelobt. Die Rotweine der beiden Spitzenwinzer schmecken zum Niederknien delikat.


Einzelne Weinkreationen dieser beiden Herren werden geschmacklich aussagekräftig vorgestellt. Auch das "Weingut Egon Schmitt" in Bad Dürkheim wird sehr gut beschrieben. Ich liebe Schmitts trockene Rosés, deren Geschmack an frisch gepflückte Himbeeren und Johannisbeeren erinnert. Neben einer Fülle guter Weingüter, werden zum Ende des Buches auch verschiedene Restaurants genannt. In einigen habe ich schon gespeist. Bestätigen kann ich die Beschreibung des "Hotels Deidesheimer Hof", des "Schwarzen Hahn" im Deidesheimer Hof, des Gasthauses "Zur Kanne in Deidesheim", des "Freinsheimer Hofes", "Luthers Hotel & Restaurant" in Freinsheim, des Hotelrestaurants "Zur Krone" , Herxheim (nach meiner Meinung speist man dort am besten) und des Weinkastells "Zum Weißen Ross" in Kallstadt.


Das Buch übertreibt nicht, weder bei seinen Wein- noch bei seinen Gastronomieempfehlungen. Neben sehr ausgewogenen, informativen Texten laden wunderschöne Landschaftsaufnahmen zu einer Weinreise in die Pfalz ein.

Rezension:Stuart Pigotts kleiner genialer Weinführer 2010 (Broschiert)

Der Weinkritiker Stuart Pigott stellt in seinem kleinen Weinführer Neuentdeckungen für 2010 vor. Er nennt zunächst seinen Traumrosé des Jahres sowie den Party Weißwein- und Rotwein des Jahres und beschreibt diese Weine näher. Es folgen Pigotts 5 Gesetze des Weins. Eines dieser Gesetze lautet "Beim Wein gibt es keine Relation zwischen Preis und Qualität". Eine bemerkenswerte These, über die es sich lohnt nachzudenken. Pigott nennt auch 10 Weinirrtümer. Irrtum Nr. 1: "Nur Männer können Wein verstehen und richtige Weinkenner sein." Auch über diesen Satz lohnt es sich nachzudenken.
In der Folge erklärt Pigott, was auf einem Etikett steht, was es bedeutet und woraus Wein besteht. In diesem Zusammenhang klärt er ausführlich über Säure, Gerbstoffe, Aromen und anderes mehr auf.

Anschließend nennt er seine Lieblings Rotwein-Rebsorten und Lieblings-Weißwein-Rebsorten. Die Beschreibung all dieser Weinsorten gefällt mir, weil Pigott einen erheblichen Wert auf den Spaßfaktor bei der Vermittlung seines Weinwissens legt. Dann erklärt er wie sein Weinführer, der dann folgt, d.h. wie sein Bewertungssystem zu verstehen ist. Dieses System setzt er bei trockenen Rotweinen, trockenen Weißweinen, süßen Weißweinen, weißen Schaumweinen, seinen trockenen und süßen Lieblingsrotweinen über 50€, seinen trockenen Lieblingsweißweinen über 50€, seinen Lieblingssüßweinen über 50€ und seinen Lieblingsschaumweinen über 50€ an. Gefreut habe ich mich, dass er bei seinen trockenen Weißweinen auch Bründlmayers Grünen Veltliner "Ried Loiser Berg" empfiehlt.


Dass pfefferige Frische und sanfte Säure diesen Wein zu einem erstklassigen und vielseitigen Essenbegleiter macht, trifft zu. Sieht man von den Weinen über € 50 ab, sind die Preise alle moderat. Dass man Dönhoffs, Schönlebers oder Gunderlochs Eisweine und Trockenbeerauslesen nicht umsonst bekommt, dürfte jedem Weinkenner klar sein. Das Gleiche gilt für exzellente Champagnermarken, wie Taittinger, Laurent -Perrier und Bollinger. Sehr interessant finde ich die Auflistung von Pigotts Lieblingsweinhändler in Deutschland. Einige Adressen kenne ich und stimme Pigotts Beurteilung völlig zu.


Dieses Büchlein sollte man beim Weineinkauf nicht zuhause lassen, sofern man zu den Menschen gehört, die keinen Wert darauf legen, das Rad ein zweites Mal zu erfinden, sondern lieber in dieser Zeit mit ihren Freunden plaudern und dazu ein gutes Glas Wein trinken möchten. :-)))

Rezension:Wein-Karaffe Riedel ultra

Diesen Dekanter habe ich vor einigen Jahren meinem Gatten zum Geburtstag geschenkt. Seither ziert er gemeinsam mit anderen Dekantern einen kleinen Beistelltisch in unserem Wohnzimmer.

Dekantierkaraffen sind einen "Hingucker" wert. Sie verleihen mit oder ohne Dekoration, klassisch und modern geformt, einer gedeckten Tafel ein wenig Festglanz.

Bei ungestümen, jungen Weinen sorgen sie für die notwendige Sauerstoffdusche und auch dafür, dass der junge Wein anschließend dem Gaumen schmeichelt. Was er sonst leider nicht tut.

In erster Linie verhilft das Dekantieren dem Wein, sich von seinem Depot zu trennen.

"Riedel ultra" ist eine besonders edle Karaffe. Sie bringt es auf 1,79 Kilogramm Leergewicht. Mit ihr gestaltet sich das Dekantieren mehr als nur zufriedenstellend, weil die Form den Dekantiertrichter überflüssig macht.

Problematisch ist das Ausschenken der Neige. Zumeist landen die letzten Tropfen auf der Tischdecke, wenn man keine Vorkehrungen getroffen hat. Die Reinigung ist nur dann ohne Schwierigkeiten zu bewerkstelligen, sofern man sie nach Trinkgenuss vornimmt. Doch wer macht dies schon? Am darauf folgenden Tag hilft nur noch Reis oder Backpulver.

Diese kleinen Ärgerlichkeiten vergisst man jedoch gerne, wenn man ein Liebhaber schöner Formen ist.

Beschreibung des Produktes: "Taittinger Prestige Rose)

Für besondere Anlässe sollte man eine Flasche "Taittinger Prestige Rose" (0,75 Prestige Rose) kalt stellen. "Taittinger Prestige Rose" zählt zu meinen Liebingschampagnersorten. Ich schätze sein feines fruchtiges Aroma und seine Bekömmlichkeit und trinke ihn zumeist zum Jahreswechsel, da ich ansonsten zu den preisgünstigeren Winzersekten tendiere. Er ist sehr feinperlig, angenehm trocken, von ganz milder Säure und erinnert mich im Aroma an Brombeeren, Moosbeeren und roten Johannisbeeren.


Taittinger ist meines Wissens eines der letzten bedeutenden Handelshäuser, die noch vollständig im Familienbesitz sind.


Dieser Champagner kann durchaus von einem kleinen Imbiss begleitet werden.


Kalter Hummer oder Langusten passen ideal dazu. Kaviar harmoniert eher zu "Louis Roederer". Diesbezüglich werde ich mich in einer weiteren Produktbesprechung gedanklich auslassen.


Rezension:Kleines Lexikon der Wein-Irrtümer (Gebundene Ausgabe)

Der Sommelier Frank Kämmer räumt in diesem Buch mit unzähligen Wein-Irrtümern auf! Dass Weine im Alter besser werden und in der Jugend nur dann gut sind, wenn sie heftig und dauernd von der Sonne bestrahlt worden sind, scheinen Gerüchte zu sein. Unhaltbar ist der Glaube, dass Rotwein generell älter wird als Weißwein.
Frank Kämmer macht den Leser mit mancherlei biochemischem Hintergrundswissen vertraut. Er beweist, dass derjenige sich irrt, der behauptet böse Winzer schütten Zucker in den Most und verdeutlicht in diesem Zusammenhang, was man unter dem Begriff "Chaptalisation" zu verstehen hat.

Er räumt mit dem Vorurteil auf, dass Champagner immer leckerer schmeckt als Sekt und verweist in der Folge auf hochkultivierte Winzersekte, die im Vergleich zum derzeit vielgelobten Aldi-Champagner bei Verkostungen nicht grundlos besser abschneiden. Salz löst, entgegen anderer Behauptungen, keine Rotweinflecken und deutsche Weine sind durchaus nicht sauer. Kämmer erklärt die Harmonie zwischen Speis und Trank und räumt auch hier mit wilden Vorurteilen und Fehlannahmen auf.

Die Öchslegrade sind ein Thema für den Autor und er zerpflückt die These, dass nur Billigweine einen Schraubverschluss haben. Wer glaubt, dass auf fruchtbaren Böden die besten Weine gedeihen, irrt ebenso, wie derjenige der behauptet ein Hochgewächs wachse nur in Höhenlagen.
Auch irrt, wer glaubt, dass man zu Käse nur Rotwein trinken kann. Lassen wir den Sommelier zu Wort kommen: "Einige Käsesorten haben sich sogar als ausgeprochene "Rotweinkiller" erwiesen - eine Tatsache, die sicher jeder bestätigen wird, der zum Beispiel einmal einen reifen elsässischen Münster mit einem Rotwein kombiniert hat. Das hinterlässt nämlich einen geradezu widerlich, bitteren Nachgeschmack nach schlecht gelüftetem Kuhstall auf der Zunge."

Wie man sieht, schreibt der Autor sehr plastisch und unverkünstelt, so dass jeder Weintrinker, sofern ihn nicht charakterbedingte Ignoranz und Renitenz daran hindern, leicht seine bisherigen Vorurteile und Meinungen zum Thema Wein revidieren kann. "Dazulernen" heisst das Motto und nicht "den Kopf in den Sand stecken".
Interessant und kurzweilig zu lesen.


Rezension: Wein-Set 5-teilig - In schöner Holzschatulle

Ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk für Weintrinker. Das Weinthermometer sollte man stets griffbereit haben, um Weine bei angemessener Temperatur zu kredendenzen. Der Ausgießer aus Edelstahl mit eingefasstem Gummiring lässt sich einfach auf jede Flasche aufsetzen und garantiert ein präzises, tropfenfreies Ausschenken. Bei dem Korkenzieher handelt es sich gottlob um keinen Hochleistungskorkenzieher, sondern um ein gutes Arbeitsgerät, das auch Kellner benutzen, mit dem man also Korken problemlos ziehen und Kapseln rasch schneiden kann, ohne zuvor einen Speziallehrgang zum Entkorken von Weinflaschen besucht haben zu müssen. Die Tropfenfänger sind brauchbar, der Flaschenverschluss ist auch und wirkt zudem sehr dekorativ auf halbvollen Rotweinflaschen.




Alle Weinaccessoires sind in einer solide Holzschatulle aufbewahrt, von der Männer gewiss sehr angetan sind, weil sie an einen edlen Werkzeugkasten erinnert.:-))

Beschreibung des Produktes:2009 JULES CÔTES DE PROVENCE ROSÉ AOC Rosewein aus Frankreich - Provence Rebsorte: Grenache, ...

Der 2008 Jules Cotes de Provence Rosé AOC entspricht geschmacklich absolut der Produktbeschreibung.

Es handelt sich bei diesem Rosé um einen AOC-Wein. Diese Bezeichnung - Appellation d`Origine Controlée, AOC - besagt, dass es sich um einen Wein der höchsten französischen Weinkategorie mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung handelt. Man kann also unbedenklich bestellen, auch wenn man den Hersteller nicht kennt.

Ich schätze die Grenache-Traube im Rosé, nicht zuletzt, weil die Geschmacksnuancen bestens zu mediterranen Gerichten munden.

Der Wein besitzt ein herrliches Rosa mit kristallklaren Reflexen, was man bei deutschen Rosé leider sehr selten vorfindet und er verblüfft aufgrund seines erstaunlichen Einklangs zwischen belebenden Fruchtnoten und einem schönen, reizvollen Säurenerv.

Diese Rosé passt prima zu vielen kalten Gerichten und zu warmen Speisen mit Gefügel, Kaninchen und Krustentieren.

Man sollte diesen Wein kühl servieren. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist lobenswert.