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Rezension:Gault&Millau WeinGuide Deutschland 2013

Der Winzer des Jahres 2013 heißt Joachim Heger

Für die Jubiläumsausgabe des Gault Millau Weinguide Deutschland 2013 wurden 8700 Weine ausgewählt und bewertet. Vorgestellt werden 1080 Weinerzeuger. Wie der Herausgeber Joel B. Payne allerdings unterstreicht, liegt eine der wichtigsten Aufgaben des WeinGuide darin, Weingüter zu entdecken, die einen Qualitätssprung vollzogen haben. Auch in diesem Jahr haben es 46 Betriebe geschafft, mit einer Traube im Buch ausgezeichnet zu werden.

Vorgestellt werden zunächst Vorbilder der deutschen Weinkultur. Zu ihnen zählt Dr. Georg Prinz zur Lippe, mit dem ich im vergangenen Jahr ein Interview realisieren konnte, aber auch der bereits verstorbene Graf Matuschka-Greiffenclau, der so vielen Studenten in Mainz an der Uni in den späten 1970er Jahren in seiner Vorlesung über Wein begreifbar machte, um welches Kulturgut es sich dabei handelt. Für seine Aufklärung bin ich ihm heute noch dankbar.

Winzer des Jahres 2013
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Winzer des Jahres 2013 ist Joachim Heger aus Ihrigen, Baden. Auch mit ihm habe ich im letzten Jahr ein Interview gemacht. Der Gault Millau urteilt: "Seit Jahren holt er weiße Burgunder von allererster Güte aus dem fabelhaften Ihringer Winkelberg und dem großartigen Schlossberg in Achkarren. Nun haben auch seine Spätburgunder zur badischen Spitze aufgeschlossen." (Zitat: S.12).

Es folgen Ehrungen, u.a. werden die Spitzenreiter unterschiedlicher Kategorien und die Sieger des Jahres vorgestellt. Präsentiert werden zudem die Klassiker der deutschen Weinkultur und es wird ausführlich und gut nachvollziehbar erläutert, wie man den WeinGuide zu lesen hat. Offengelegt wird, wie der WeinGuide entsteht und vor allem wie die Weinjournalisten für das Projekt die Weine bewerten.

Thematisiert werden die Rebsorten in Deutschland, die deutschen Weinanbauregionen und ihre Rebsorten, der Biotrend im Weinbau und die besten Bio-Weingüter, dann erst lernt man die 1800 Erzeuger und verschiedene ihrer Weine kennen.

Diese Erzeuger sind den Regionen: Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg zugeordnet. Die fokussierten Weingüter und deren Weine werden bestens beschrieben, man erhält stets die Kontaktdaten, neben der Beurteilung des Weingutes und ausgesuchter Weine erfährt man auch Preise und hat Gelegenheit sich einen Gesamteindruck über die ausgesucht gute Weine in unserem Land zu verschaffen.

Es wurden in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr 51 Weinerzeuger mehr ins Buch aufgenommen und 750 Weine mehr ausgewählt und bewertet. Das Buch ist durch den veränderten Einband handlicher und lässt sich auf Reisen besser in der Handtasche unterbringen. Auf die Qualität der Bindung hat die Veränderung keinen Einfluss. Die ist nach wie vor sehr gut. Habe das Buch einem entsprechenden Test unterzogen.

Betrachtet man die Beurteilungen nicht als das Maß aller Dinge, dann wird man das Buch als interessanten Partner begreifen, mit dem man gerne im Dauerdialog steht. Man muss nicht immer einer Meinung sein. Ich bin es jedenfalls nicht immer.

 Empfehlenswert.

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Rezension: Sommeracher Katzenkopf- Silvaner Kabinett trocken 2011

Frank Dietrich  Geschäftsführer
Auf der Frankfurter Buchmesse 2012 hatten wir die Ehre Pater Anselm Grün bei der Vorstellung seines neuen Buches "Der Wein- Geschenk des Himmels und der Erde" zu erleben. Damit die Veranstaltung nicht zu trocken war, wurde im Anschluss Brot und Wein gereicht. Zum Ausschank kamen Weiße und Rote des Winzerkellers "Winzer Sommerach". 

Heute haben wir das Vergnügen den Sommeracher Katzenkopf- Silvaner Kabinett trocken 2011 zu verkosten. Dieser Wein in der klassischen Bocksbeutelflasche entstammt den Weinbergen des schönen, fränkischen Weinortes Sommerach, im Altmaintal gelegen, zwischen Würzburg und Volkach.

Die Weinberge, die zum höchsten Punkt der Weininsel ansteigen, bilden die Grundlage des Terroirs, das aus einem leicht erwärmbaren Muschelkalkboden mit Flugsandauflage besteht. Sie sind nach Süden ausgerichtet und haben so die optimale Sonneneinstrahlung. 

Dieser Lagewein besitzt die typischen Eigenschaften eines guten Silvaners mit Mineralität, Frische und einem großen Körper. Das sind alles Attribute, die den fränkischen Silvaner auszeichnen, so auch hier ein Wein, dessen Geschmack an grünen Apfel und Birne erinnert. Dazu überzeugt er  durch eine besondere mineralische Frische. 

Uns ist besonders die Ausgewogenenheit dieses Silvaners aufgefallen. Er verfügt über die richtige Balance zwischen knackiger Frische und mundfüllender Mineralität. Dadurch eignet sich dieser Wein besonders gut zu belebendem Trunk an warmen Tagen, jedoch auch als  Essensbegleiter über das ganze Jahr hinweg, sofern man die richtigen Speisen dazu reicht. 

Abgesehen von der klassischen Kombination Spargel und Silvaner, passt der Wein auch sehr gut zu Fischgerichten und zu allen Sorten von Krustentieren. Wir haben ihn zu Lachstatarbroten genossen und waren begeistert wie gut beides miteinander harmoniert hat. Unser einziges Problem bestand darin, das wir momentan nur eine Flasche des Silvaners zur Verfügung hatten, deshalb werden wir schnellstens für Nachschub sorgen. 

„Sommeracher Katzenkopf Silvaner Kabinett trocken 2011“ hat 12,8% Vol alc., Restzucker 4,3 g/l und Säure 5,4 g/l. Der Wein muss, um sich optimal entfalten zu können, eine Trinktemperatur von 8-10 Grad haben. 

Empfehlenswert.

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Rezension: Winzer Sommerach - Frizzante Valentin weiß- 2011

Frank  Dietrich
Was für den Italiener der Prosecco ist, stellt für den Sommeracher Franken der Frizzante Valentin dar, benannt nach dem Schutzpatron der Sommeracher Winzer. Es gibt ihn in weißer, rosa und roter Machart. 

Wir haben ihn in Weiß getestet. Dabei handelt es sich um ein perlendes Weißwein-Cuvee. Die Weine stammen von den gleichen Lagen, wie wir sie auch schon bei dem Silvaner angetroffen haben, also leicht erwärmbare Muschelkalkböden mit Flugsandauflage bei optimaler südlicher Ausrichtung. 

Dieser Frizzante besitzt eine duftig fruchtige Note, die an Holunder erinnert. Verbunden mit einer erkennbaren Restsüße, ist dieser Secco doch geschmacklich ausgewogen. Er zeichnet sich durch eine besondere Frische aus, deshalb auch eignet er sich exzellent als Willkommensgruß für Gäste und Freunde. 

Als Aperitif wird er gerne zur Einleitung eines geschmackvollen Mahls gereicht. Die beste Wirkung erzielt er allerdings im Kreise von Freundinnen, die einen Abend lang ihre Gespräche mit diesem Frizzante bereichern und anregen wollen. Keineswegs deshalb muss man auf ihn verzichten, wenn Fisch oder Geflügel serviert werden. Auch hier eignet er sich als vorzüglicher Begleiter. 

Natürlich muss man auch hier wieder auf die entsprechende Trinktemperatur von 8-10 Grad achten. Der 2011er Frizzante Valentin hat 11,8 vol% alc., Restzucker 22,4 g/l und einen Säuregehalt von 6,3%g/l

Empfehlenswert.

Bitte  klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zu http://www.winzer-sommerach.de/ und können den Frizzante Valentin dort bestellen

Rezension: 2009 Sommeracher Katzenkopf, Spätburgunder trocken- SUPREMUS

Frank Dietrich, Geschäftsführer
Dass der "Winzerkeller Winzer Sommerach"  hervorragende Weißweine produziert,  haben wir schon am Beispiel 2011 Sommeracher Katzenkopf, Silvaner Kabinett trocken zeigen können. Hier nun erbringt die Winzergenossenschaft den Nachweis, dass auch Spitzenrotweine in ihrem Sortiment zu finden sind.

Dieses dokumentiert der 2009 Sommeracher Katzenkopf Spätburgunder trocken SUPREMUS. Ebenso wie der Silvaner wird die Spätburgundertraube in den Weinbergen der Gemeinde Sommerach angebaut, an den Hängen des Altmaintales. Das Terroir besteht wiederum aus Muschelkalkböden mit Flugsandauflage. Die Ausrichtung dieser Hänge, die zum höchsten Punkt der Weininsel ansteigen, ist nach Süden. So können die Reben die optimale Sonneneinwirkung erhalten. 

Für diesen Spätburgunder werden nur die besten vollreifen Trauben verwendet, die nach selektiver Handlese und zum Zeitpunkt der optimalen Reife der Beeren geerntet worden sind. Dabei haben die Trauben 100 Öchslegrade erreicht. 

Dieser Wein ist in neuen Barrique-Fässern aus französischer Eiche gereift, etwa 15 Monate lang. Um die Qualität dieses Weines zu entdecken, ist es notwendig, diesen Rotwein zu dekantieren, da das Potential sich  erst komplett  nach einem weitaus längeren Reifeprozess erschließt. Weine dieser Art haben eine große Lebensdauer. 

Mit jedem Jahr, in dem sie auf der Flasche weiter reifen können, steigern sie ihre Größe. Im Glas zeigt sich dieser Wein in einem kräftigen Rot. Die Fruchtaromen erinnern an vollreife Herzkirschen und Waldbeeren. Das französische Barrique ergänzt mit Holz- und Röstaromen. Alles zusammen ergibt einen wunderbaren Duft, der die Sinne anregt. 

Nachdem man einen Mundvoll dieses wunderbaren Rotweines zu sich genommen hat, überzeugt die vielschichtige Struktur. Zusätzliche Aromen von Karamell und Vanille runden diesen Wein ab. Bei einem langanhaltenden Abgang werden feine Eukalyptus und Pfeffernoten erkennbar. 

Ein solcher Spitzenburgunder benötigt auch immer eine passende Speise, denn erst in dieser Ergänzung lässt sich das Potential optimal erkennen. Wir stellen uns vor, dazu einen in Speck ummantelten Fasan geschmort oder Rehfiletmedaillons auf den Tisch zu bringen. 

 Der SUPREMUS hat 14,5 %/vol /alc., 2,0 g. /l Zucker und eine Säure von 5,0gr./l.

Empfehlenswert.

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Rezension: Crashkurs Wein

Dieses Buch habe ich auf der Buchmesse entdeckt und war sofort vom Design angetan. Im Impressum dann las ich, dass der Autor, Gerd Rindchen, ein gebürtiger Pfälzer ist, der bei der Berliner Weinthrophy als Deutschlands Weinhändler 2012 ausgezeichnet wurde. Grund genug, sich mit dem Buch näher zu befassen, dessen hübsche Fotos von Armin Faber und Thomas Pothmann realisiert worden sind, so mein Gedanke. Die teilweise recht witzigen Illustrationen stammen übrigens Christobal Schmal, der auch das originelle Aromenrad auf der Innenseite des rückseitigen Buchdeckels kreiert hat.

 Eingeteilt ist das Buch in sieben große Abschnitte. Dabei handelt es sich um folgende: Die Winzer und ihre Weine Die wichtigsten Reben Mit der Lage fängt alles an Formen der Weinvermarktung Die wichtigsten Weinländer Vom Umgang mit Wein Geschmacksache.

Zunächst wird man damit vertraut gemacht, dass die Qualität eines Weines ganz wesentlich vom Winzer bestimmt wird, aber bei allem natürlich auch das Terroir eine wichtige Rolle spielt. Es stimmt, die besten Weine wachsen zumeist dort, wo andere landwirtschaftliche Nutzung kaum noch möglich ist, auf kargen, steinigen Böden also, sprich dort, wo die Rebe (und auch der Winzer) sich wirklich quälen müssen, (vgl.: S. 16). Man liest Wissenswertes über den Rebenschnitt, über das Terroir und die Klassifizierung der Weine und wird auch mit der Bedeutung der Jahrgänge vertraut gemacht. In diesem Zusammenhang unterstreicht der Autor, dass ein guter Erzeuger auch in einem weniger guten Jahr es zumeist schafft, einen guten Wein hervorzubringen, (vgl.: S.22). Dies entspricht auch meinen Erfahrungen, gerade, was die VDP-Weine anbelangt.

Über die alkoholische Gärung wird man aufgeklärt und auch darüber, was man unter trockenen, halbtrockenen sowie lieblichen Weinen und in dieser Beziehung unter Öchslegrade zu verstehen hat. Edelfäule und Winterfrost als Königswege zum süßen Wein bleiben als Themen auch nicht ausgespart, des Weiteren wird sehr gut über die Unterschiede in der Herstellung von Rot- und Weißwein sowie Rosé berichtet. Hier liest man dann auch vom Saigneé- Verfahren als eine der Methoden Rosé zu kreieren. Leider habe ich bei dieser Methode der Rosé-Herstellung noch nicht zugesehen.

 Anhand von sehr anschaulichen Graphiken kann man sich ein Bild machen, wie Weißwein und Rotwein entsteht. Zur jeweiligen Entstehung erfährt man in den begleitenden Texten alles, was man wissen muss und hat zu dem Gelegenheit, sich mit der Frage "Welche Weine kommen ins Fass?" zu beschäftigen.

Ganz hervorragend sind die Porträts der Rebsorten. Aufgelistet werden die Farbe, die wichtigsten Anbaugebiete, der jeweilige Charakter des Weines und man erfährt zudem immer, wer gute Cuvéepartner sind, sowie eine kurze Skizzierung des Weintyps.

 Bei den vorgestellten Rebsorten handelt es sich um: Babera, Blaufränkisch, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Camenère, Chardonnay, Chenin Blanc, Dornfelder, Gamay, Gelber Muskateller, Grauburgunder, Grenache, Grüner Veltliner, Gutedel, Malbec, Merlot, Müller-Thurgau, Nebbiolo, Pinot Noir, Pinotage, Riesling, Sangiovese, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Silvaner, Syrah, Tempranillo, Traminer, Trollinger, Weißburgunder, Zinnfandel und Zweigelt.

 Neben diesen ausführlich skizzierten Rebsorten werden in knapperer Form noch eine Reihe anderer beschrieben, unter diesen auch "St. Laurent", eine wiederentdeckte alte Sorte, die in Deutschland und Österreich fruchtig-elegante an Burgunder erinnernde Rotweine hervorbringt, (vgl.: S.59).

Über die wichtigsten Cuvée-Familien wird man unterrichtet und alsbald dann auch darüber, wie man Weine abfüllt. Winzer, Winzergenossenschaft und Handelskellerei kommen in diesem Zusammenhang zur Sprache, bevor der Autor näher erläutert, wo man sinnvollerweise seinen Wein kauft. Hier nimmt er auch sehr gut zum Weinkauf im Internet Stellung.

Amüsant hervorgehoben werden übrigens die Rubriken "Herrschaftswissen zum Angeben", die gewiss nicht nur passionierte Angeber interessieren werden. Auf die Beschriftung der Wein-Etiketten in unterschiedlichen Ländern wird gut eingegangen, auch auf die Verschlussfrage, die ja neuerdings nicht mehr zwingend mit einem kurz und bündigen Ja zum Korken beantwortet werden kann.

 Es folgt dann eine sehr gelungene Beschreibung der wichtigsten Anbauregionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Schweiz und anderen europäischen Ländern sowie auch anderen Kontinenten und zwischen drinnen entdeckt man immer wieder das begehrte Herrschaftswissen, z.B über Madeira, Sherry und Port, über das man sich klugerweise nur mit Insidern unterhält.

 Gefallen hat mir auch die Thematisierung der Weingläser, der Trinktemperatur und des generellen kultivierten Umgangs mit dem Wein, aber auch die nähere Beleuchtung der sinnlichen Wahrnehmung mit Augen, Nase und Gaumen.

 Zum Schluss werden die vier weißen und vier roten Geschmackstypen, deren Merkmale und wichtigsten Vertreter vorgestellt. Mit diesem Wissen kann man dann losziehen und gezielt den Wein kaufen, den man für einen bestimmten Anlass benötigt.

Gerd Rindchens "Crashkurs Wein" hat mich überzeugt, weil er kurzweilig zu lesen ist und alle Infos beinhaltet, die man braucht, um sich zum Weinkenner zu entwickeln. Bei allem Wissen um den Wein zählt natürlich primär die Trinkerfahrung. Ohne diese hat man keine Chance zum Connaisseur zu werden, zu werden, doch genau das ist ja das Ziel von so manchem kultivierten Weintrinker. 

Empfehlenswert.

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