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Weingut Sandwiese, Worms/ Rheinhessen 4 Weissweine und 2 Rotweine

 Eva-Maria und Daniel Schäfer
Das Weingut Sandwiese, das zusammen mit dem Weinhotel gleichen Namens ein gemeinsames Familienprojekt der Familie Schäfer bildet, ist in Worms-Hermsheim zu finden. Die Winzer-Gemeinde Hermsheim, ein eingemeindeter Stadtteil von Worms, gehört zu der Region Wonnegau, in Rheinhessen, im südlichen Rheinland-Pfalz. Der Wonnegau, der auch als die nördliche Toskana bezeichnet wird, zeichnet sich durch ideale klimatische Bedingungen und durch beste Bodenbeschaffenheit für den Weinbau aus. Hier gibt es exzellente Lagen, deren Weine mittlerweile Kult-Status haben, großartige Winzer-Familien, die gerade in den letzten 20 Jahren einen exorbitanten Qualitätssprung bei ihren Weinen geschafft haben, sodass mittlerweile die Weine aus dem Wonnegau zu den besten in ganz Deutschland zählen. Keine Wein-Region hierzulande hat einen derartigen Aufschwung genommen wie Rheinhessen und nirgendwo hat der Bekanntheitsgrad so zugelegt wie hier.

Grund ist neben den Innovationen in der naturnahen Weinbergspflege, der konsequenten Behandlung der Rebstöcke und der modernsten Kellertechnik das stetige Interesse der jüngeren Winzer-Generation, bestens ausgebildet, die Weingüter ihrer Vorfahren optimal weiterzuentwickeln, Rebsorten zu kultivieren, die richtig zu dem vorhandenen Terroir passen, um so individuelle, authentische und qualitativ hochwertigste Weine zu kreieren, die nicht nur regional und national sondern auch international höchste Beachtung finden. Damit liegen Rheinhessen und der Wonnegau im deutschen Weinbau ganz vorne, die Weine die hier erzeugt werden sind exzellent. Dies gilt auch für das Weingut Sandwiese aus Hermsheim, wo Familie Schäfer seit Generationen Weinbau betreibt.

Foto:Helga König
Heute sind Daniel Schäfer, er hat im Jahr 2010 als Jahrgangsbester die Ausbildung zum Winzermeister in Rheinland-Pfalz abgeschlossen, und seine Frau Eva-Maria für die Weine verantwortlich, tatkräftig unterstützt von Daniels Eltern Marianne und Berthold Schäfer, Senior-Winzermeister. Und so wie auch die Generationen vor ihnen, geben sie ihr ganzes Herzblut, ihr Wissen und Können, um große Weine von allerbester Qualität zu erzeugen. Dazu kommen nicht nur neueste Erkenntnisse des Weinmachens zum Tragen, ebenso innovative, möglichst schonende Kellertechnik, aber auch die Bewahrung von Tradition ist für Familie Schäfer selbstverständlich, wenn dies dem gesteigerten Niveau der Weine dient und natürlich der Nachhaltigkeit.

Innovativ und individuell sind auch die Kriterien, die die junge Familie Schäfer bei der Charakterisierung ihrer Weine vornimmt. Inspiriert von ihren vierbeinigen Lieblingen, den drei Familien-Dackel, haben sie ihre Weine nach den verschiedenen Arten dieser Hunde-Rasse genannt, also nach Kurzhaardackel, Langhaardackel und Rauhaardackel. Entsprechend stehen für "Kurz", Weine die bodenständig sind, Spass machen und zu vielen Gelegenheiten passen, auch bekannt als Basis-Weine. "Lang" steht für Weine die elegant und sportlich sind und bei vielen Gelegenheiten Freude bereiten. Und schließlich "Rau" charakterisiert den Wein der charaktervoll und langlebig ist und der die ganz besonderen Momente beflügelt. Bei 30 ha Rebfläche ist die Rebsorten-Vielfalt im Weingut Sandwiese sehr groß, werden bei den Weissweinen doch folgende kultiviert: Huxelrebe, Scheurebe, Riesling, Chardonnay, Silvaner Weiß- und Grauburgunder, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller und Gewürztraminer, während bei den Roten: Dornfelder, Spätburgunder, Portugieser, Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Dorsa angebaut werden.

Aber wie anfangs erwähnt, betreibt Familie Schäfer nicht nur das Weingut, sie haben speziell den Traum von Mutter Marianne Schäfer erfüllt und neben dem Weingut noch ein neues Weinhotel eröffnet, nebst einem Restaurant, wo die passenden Weine aus dem Weingut die leckeren Speisen begleiten. Hier lässt sich vortrefflich einige Tage verweilen, wobei man nicht nur die köstlichen Weine verkosten kann, in angenehmer Atmosphäre, bei vorzüglichem Essen, nachdem man den malerischen Wonnegau näher kennengelernt hat, die sympathische Winzer-Familie Schäfer ist auch gerne bereit dem Gast zu zeigen, wie solche großartigen Weine zustande kommen.

Neben Weiß-, Rot- und Rosé-Weinen werden im Gut auch noch Sekt und Secco erzeugt, zusätzlich Brände und Liköre und nicht zu vergessen, Rheinhessische Spezialitäten wie Kirschwein oder Weinbonbons und Weingelee.

Bevor jetzt unsere eigentliche Verkostung der 6 Weine beginnt, sollte aber hier bereits über das außergewöhnliche Preis-Qualitäts-Verhältnis gesprochen werden, das die Weine vom Weingut Sandwiese ganz besonders auszeichnet. Und los geht’s:

  Eva -Maria und Daniel Schäfer
2017 Riesling trocken

Zum Start unserer interessanten, kleinen Verkostungsreihe steht ein 2017er Riesling vom Weingut Sandwiese an, der trocken ausgebaut wurde. Daniel Schäfer hat diesen Wein nach seinen ureigenen Bewertungskriterien in der Stufe "Lang" eingeordnet, was so viel heißen soll, dass der Riesling elegant und sportlich-schlank ist und viel Freude macht bei diversen Gelegenheiten, sei es in fröhlicher Runde mit Freunden, sei es in trauter Zweisamkeit oder solo zur täglichen Erfrischung und Erbauung.

Die Rebsorte Riesling gilt als Premium-Sorte, als eine der hochwertigsten und kulturprägenden Gewächse und sein Anbau im Rheintal, schon im Mittelalter, gilt als unumstritten. Im 18. Jahrhundert haben die Fuldaer Erzbischöfe die Weinberge in Johannisberg im Rheingau ausschließlich mit Riesling bestückt. Auch an der Mosel hat der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen im Jahre 1787 verfügt, hier ausschließlich noch Riesling anzubauen. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Riesling kultiviert wie in Deutschland, fast die Hälfte aller Weine dieser Rebsorte stammt von hier. Und über die Qualität des deutschen Rieslings ist man sich weltweit einig, die allerbesten Riesling-Weine sind hierzulande zu finden, zumal auch die besten Lagen unseres Landes überwiegend mit Riesling bestockt sind. Schon einmal um die Jahrhunderte-Wende um 1900 hat der Rhein-Riesling einen Höhenflug erlebt, wurden doch die Weine aus dem Rheingau und der Rheinfront in Oppenheim und Nierstein im heutigen Rheinhessen mit höheren Preisen bedacht als beispielsweise die größten Rotweine aus Frankreich. Und auch heute beginnt der deutsche Riesling weltweit wieder große Anerkennung zu gewinnen, auch weil die jungen Winzer-Generationen sich akribisch mit der Steigerung der Qualität befassen. So ist dies auch bei Daniel Schäfer, dessen hier verkosteter Riesling trocken mit der Bronzenen Kammerpreis-Münze der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde.

Im Glas präsentiert sich der 2017er Riesling trocken in einer hellgelben Farbe mit grünlichen Reflexen. Bevor die olfaktorische Prüfung beginnt, ohne die man niemals einen Wein verkosten sollte, gilt es den Wein zunächst mit genügend Sauerstoff zu vermählen. Danach zeigen sich Anklänge in der Nase, die eindeutig an Apfel- und Pfirsich-Aromen erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Nuancen geschmacklich bestätigt und durch eine angenehme Säure ergänzt. Es ist gerade diese gut eingebundene Säure, die die Fruchtaromen trägt, sodass ein gelungenes Frucht-Säure-Spiel sich zeigt. Der 2017er Riesling ist kraftvoll, intensiv, mit einem unverwechselbaren Charakter versehen und besitzt ein beeindruckendes Finish, das frisch und knackig, fruchtbetont und sehr animierend ist, bei einem Zitrus-betonten Abgang. Dabei zeigt er noch einmal seine ganze Klasse und man freut sich dabei schon auf den nächsten Schluck. Großartig!

Wir empfehlen den Riesling trocken zu  "Gefüllter Hähnchenbrust mit Wirsinggemüse"

Der 2017er Riesling trocken hat 12,5% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius getrunken werden.

Maximal empfehlenswert

Peter J. und Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Weingut Sandwiese und können dort den Wein bestellen: http://www.weingut-sandwiese.com/sandwiese/home.php

  Eva- Maria und Daniel Schäfer
2017 Riesling süß 

Weiter geht es mit einem ganz besonderen 2017er Riesling der süß ausgebaut wurde. Süß gilt ein Wein, wenn er mehr als 45g/l Restzucker besitzt. Süße Weine gelten hierzulande mittlerweile als verpönt, hat sich doch der Geschmack der Weinliebhaber von den ausschließlich süßen Weinen in den 1950 und 1960er Jahren hin zum halbtrockenen oder besser noch zum trockenen Wein gewandelt. Früher waren diese süßen Weine oftmals mit süßem Traubenmost verschnitten, um so eine gewünschte Süße zu erreichen. Es entstanden süße, vermeintlich süffige Weine, die aber nichts als klebrige Plörren waren. Anders ist dies, wenn der Most einen sehr hohen Zuckergehalt hat durch sehr reife und überreife Trauben. In der Regel dauert der Gärprozess nur wenige Wochen, der Wein ist normalerweise völlig trocken, da der Zucker von der Hefe in Alkohol verwandelt wird. Dieser Prozess der Gärung endet jedoch automatisch bei einem Alkohol-Gehalt von 12 bis 15%, obwohl noch weiterer Fruchtzucker vorhanden ist. Das Ergebnis ist die Restsüße, die wiederum nach dem Weinrecht bestimmt, ob ein Wein trocken, halbtrocken, lieblich oder süß ist. Durch gängige Verfahren beim Mosten kann der Winzer auch durchaus die Gärung stoppen, indem nach der Kelterung die Hefen entzogen werden, eine alkoholische Gärung findet dann nicht mehr statt. Die Folge sind niedrigerer Alkohol-Gehalt bei eine höheren Restzucker. Dieser Ausbau ermöglicht ohne die Süßreserve wunderbar süße Weine zu erzeugen, die geschmacklich überzeugen, wie der hier verkostete 2017er Riesling süß. Welche Qualität der Wein hat, dokumentiert auch die Goldene Kammerpreismünze, die die Landwirtschaftskammer von Rheinland-Pfalz hier vergab.

Farblich zeigt sich der Wein in einem hellen Gelb mit grünlichen Reflexen. Auch jetzt ist es ratsam den Riesling zu beatmen, damit er sein ganzes Duft-und Geschmacks-Potential anbieten kann. Dabei nimmt die Nase Aromen wahr nach Apfel, Pfirsich und Zitrusblüte. Geschmacklich werden diese olfaktorischen Anklänge ebenso intensiv registriert. Dabei spielt der süße Ausbau beim Geschmack eine dominierende Rolle, er macht den Riesling verspielt und herzhaft. Und obwohl die Süße hier in erster Linie im Vordergrund steht, wird sie doch begleitet von einer bestimmten Säure, die peu à peu zur Balance des süßen Rieslings beiträgt.

Der Wein ist vollmundig, mit einem eigenen Charakter versehen, ebenso mit einem langen Nachhall, der ein angenehmes Süße-Säure-Spiel noch einmal ganz deutlich macht.

Der 2017er Riesling süß eignet sich hervorragend zu einer Entenleber-Pastete, aber auch ein Gläschen zu einem feinen, süßen Dessert ist ganz vorzüglich. Wunderbar!

Der Wein hat 10% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

Maximal empfehlenswert

Peter J. und Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Weingut Sandwiese und können dort den Wein bestellen: http://www.weingut-sandwiese.com/sandwiese/home.php

  Eva- Maria und Daniel Schäfer
2017 Wormser Nonnenwingert Weißburgunder trocken 

Es folgt nun ein weiterer exzellenter Weisswein mit diesem 2017er Weißburgunder, der trocken ausgebaut wurde und der in der Spitzen-Rubrik "Rau" gelistet ist. Gewachsen sind die Trauben zu diesem Wein in der Spitzenlage Wormser Nonnenwingert. Es handelt sich hierbei um eine besondere Einzellage, deren Exposition Nordost bis Südost ist. Weißburgunder gehört als Premium-Wein zu der Burgunder-Familie. Franz. Pinot blanc, ist diese Rebsorte etwa seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Als Mutation aus dem Pinot Noir(Spätburgunder) wurde sie zunächst in Frankreich angebaut, wobei sie auch seit dem Mittelalter bei uns heimisch ist, zunächst im Rheingau, nachdem der Orden der Zisterzienser sie dorthin gebracht hatte. Lange Zeit wurde zwischen den Rebsorten Pinot Blanc, Chardonnay und Auxerrois nicht differenziert, was die Erhebungen anbelangt, da alle drei sehr ähnlich sind. Erst in den 1980er Jahren hat man begonnen, jede einzelne Rebsorte anbaumäßig individuell zu erfassen. Heute wird der Weißburgunder speziell in vielen Ländern Europas angebaut, wobei Deutschland vor Italien und Österreich an der Spitze liegt. Aber auch hierzulande gibt es Schwerpunkt-Regionen was die Bestockung mit Pinot blanc anbelangt. Baden ist hier führend, unmittelbar gefolgt von Rheinhessen und der Pfalz.

Weißburgunder erfreut sich als Weisswein-Sorte in Deutschland immer größerer Beliebtheit und ist hier deutlich auf dem Vormarsch, eignet sich die Traube ganz besonders zu vielfältigen Gelegenheiten, ob als Essensbegleiter, im Kreise lieber Freunde oder solo zur Erfrischung und Erbauung. Dies gilt ganz besonders für diesen herrlichen 2017er Weißburgunder trocken von Daniel Schäfer und seinem Team.

Im Glas präsentiert sich der Weißburgunder in einer hellgelben Farbe mit brillanten Reflexen. Ohne langweilen zu wollen, auch hier wieder der Hinweis auf die nötige Belüftung des Weins, denn nur so kann er sein ganzes Potential anbieten. Zudem wird so dem Weißburgunder und seinem Macher der berechtigte Respekt erwiesen und der Wein revanchiert sich mit all seinen geschmacklichen Eigenschaften. Jetzt werden Noten olfaktorisch wahrgenommen, die an Quitte, Banane und Wiesenblumen erinnern, ebenso eine fein eingebundene Vanille-Nuance. Im Mund und am Gaumen werden diese Anklänge bestens geschmacklich bestätigt, wobei sie von einer wunderbaren Säure getragen werden, die dem Geschmack erst einen kompletten Ausdruck verleiht. Feine Holznoten ergänzen die Fruchtaromen und geben dem 2017er Weißburgunder zusätzlich Kraft, Fülle und eine gewisse Komplexität. Bei einem langen Nachhall zeigt sich noch einmal das gelungene Frucht-Säure-Spiel, ebenso auch die wunderbare Frische, ohne die ein solch fabelhafter Wein einfach nicht auskommt. Ohne Umschweife, der 2017er Wormser Nonnenwingert Weißburgunder ist einfach geschmacklich fabelhaft und komplett überzeugend. Chapeau!

Wir empfehlen diesen Weißburgunder zu "Zander auf Fenchel-Karotten-Birnen-Gemüse"

Der Wein hat 13% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius verkostet werden.

Maximal empfehlenswert.

Peter J. und Helga König

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  Eva- Maria und Daniel Schäfer
2018 Schwarzriesling Blanc de Noir trocken 

Zur Verkostung kommt nun dieser 2018er Blanc de Noir, der trocken ausgebaut wurde. Basis dieses weiß gekelterten Rotweins ist die Rebsorte Schwarzriesling, eine Rebe, die zur Gruppe der Burgundersorten zählt und deshalb franz. Pinot Meunier benannt ist. Dabei handelt es sich um eine Mutation von Pinot Noir, wobei nicht ganz klar ist, welche der beiden Pinot-Sorten jeweils von der anderen abstammt. Frankreich ist das Land wo die Pinot Meunier -Traube mit Abstand am häufigsten angebaut wird, gefolgt von Deutschland. Und hier ist es Württemberg mit der meisten Bestockung, die Pfalz und Rheinhessen liegen da mit weitem Abstand zurück, im Verhältnis werden 10% und 5% in Rheinland-Pfalz maximal kultiviert. Der Schwarzriesling führt hierzulande eher ein Schatten-Dasein, was allerdings in puncto Qualität absolut nicht berechtigt ist, handelt es sich doch um eine Premium-Traube.

Daniel Schäfer hat den Schwarzriesling weiß gekeltert, um hier einen großartigen Blanc de Noir zu erzeugen. Dabei wird die Rotwein-Beere, die ja bekanntlich wie auch die Weisswein-Traube einen hellen Saft besitzt sanft gepresst, damit die rote Beerenhaut des Schwarzrieslings nicht verletzt wird und so das rote Pigment aus der Schale nicht in den Saft gelangen kann. Da allerdings dies nicht absolut gelingt und in der Regel immer etwas von der roten Pigmentierung in den hellen Most gelangt, besitzt ein Blanc de Noir meistens einen ganz zarten rötlichen Reflex, was allerdings nicht mit einem Rosé verwechselt werden sollte, da hier der Rosé-Ton erwünscht ist. Der Most wird anschließend wie ein Weißwein gekeltert, meistens im gekühlten Gär-Edelstahl-Tank, sodass schließlich ein Weisswein entsteht. Dieser Wein-Ausbau erfreut sich hierzulande immer größerer Beliebtheit, sowohl als Blanc de Noir als auch als Rosé-Wein. Der Grund liegt auch in der Tatsache bedingt, dass ein solcher Ausbau sowohl die positiven Eigenschaften eines Rotweines als auch die eines Weissweines verkörpern, von den roten Trauben die gehaltvolleren Inhaltsstoffe, von dem weißen Ausbau die Frische und der weniger komplexe und extraktreiche Stil. Der Konsum dieser Weine, also Blanc de Noir und Rosé, liegen hierzulande mittlerweile bei etwa 10%, trinken sich diese Weine doch ganz vorzüglich zu vielen Gelegenheiten, wie der hier verkostete frische 2018er Schwarzriesling Blanc de Noir trocken deutlich zeigt.

Farblich präsentiert sich der Wein im Glas in einem hellen Gelb, mit einem ganz leichten rötlichen Schimmer. Auch jetzt gilt es den Blanc de Noir duft- und geschmacksmäßig optimal zu öffnen, also bitte die entsprechende Sauerstoff-Zufuhr. Danach zeigen sich Anklänge in der Nase, die an schwarze Johannisbeeren und dunkle Beerenfrüchte erinnern, zudem an leichte Sauerkirsch-Aromen. Mund und Gaumen bestätigen geschmacklich diese Nuancen, wobei eine zupackende frische Säure den Geschmack optimal ergänzt. Der Blanc de Noir besitzt eine wunderbare Balance, wobei durch den trockenen Ausbau die Fruchtaromen aus der Schwarzriesling-Traube bestens eingebunden sind, mit dem Ergebnis eines prägnanten und frischen Geschmacks, der tiefgründig und überzeugend ist. Dass ein solcher gelungener Blanc de Noir auf Anhieb besonders gut schmeckt und darüber hinaus zu einem weiteren Glas animiert, bleibt nach dem ersten Schluck kein Geheimnis. Deshalb bitte mehr davon. Top!

Wir empfehlen diesen Schwarzriesling Blanc de Noir zu "Rouladen vom Spanferkel auf Kartoffel-Lorbeer-Sauce".

Der 2018er Schwarzriesling Blanc de Noir trocken hat 12% vol/alc und sollte bei 8 bis 10 Grad Celsius genossen werden.

Maximal empfehlenswert

Peter J. und Helga König

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  Eva- Maria und Daniel Schäfer
2018 Cabernet Dorsa halbtrocken 

Nach den vier überzeugenden Weissweinen gilt es jetzt einen Rotwein zu verkosten, mit diesem jungen 2018er Cabernet Dorsa, der halbtrocken ausgebaut wurde. Die Rebsorte Cabernet Dorsa ist eine dunkle Rebsorte, die mittlerweile prächtige Rotweine hervorbringt. Gezüchtet wurde sie in der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg, wo sie im Jahre 1971 vorgestellt worden ist. Es handelt sich dabei um eine Kreuzung aus Blaufränkisch und Dornfelder, ihre Verbreitung beginnt allmählich Fahrt aufzunehmen. Hier liegen die Pfalz und Rheinhessen bei der Bestockung an der Spitze, allerdings kann man bei Rebflächen von jeweils unter 100 Hektar durchaus von Exoten sprechen. Aber wie dies bei Exoten eben ist, ihnen gilt ja die größte Aufmerksamkeit. Und wenn Daniel Schäfer die Cabernet Dorsa-Rebe kultiviert, dann hängt sein ganzes Herz an dieser Traube und er engagiert sich mit seinem ganzen Wissen und Können hier einen großen Rotwein zu erzeugen. Da der Cabernet Dorsa quasi soeben erst auf die Flasche gefüllt wurde, ist er ja noch in einem jugendlichen Stadium. Und doch kann man bereits jetzt schmecken was in ihm steckt, wenn man sich mit viel Sauerstoff Zugang zu den Aromen verschafft. Dazu ist es unumgänglich den Rotwein zu dekantieren und ihn einige Stunden zu beatmen. Verblüffend wie prächtig der 2018er Cabernet Dorsa halbtrocken sich danach zeigt.

Im Glas brilliert der Rotwein danach in einem tiefen, funkelnden Dunkelrot. Über den Weg dem jungen Cabernet Dorsa sein Potential zu entlocken, ist ja bereits gesprochen worden. Olfaktorisch zeigen sich jetzt Anklänge, die an vollreife Kirschen und Brombeeren erinnern. Im Mund und am Gaumen werden diese Aromen geschmacklich bestätigt, wobei der halbtrockene Ausbau der Restsüße der Säure eher den Vortritt lässt, ohne dabei doch zu dominant zu sein, dafür sorgt schon die nötige Balance. Der 2018er Cabernet Dorsa besitzt noch seine ganze jugendliche Kraft, ist nuancenreich und extraktreich, dabei kompakt und nachhaltig im langen Abgang. Bereits jetzt zeigt er sich durchaus schmeichelnd, dies wird sich jedoch noch konsequent weiter entwickeln, wenn er erst noch einige Monate auf der Flasche nachgereift ist. Weich und rund, voll und überzeugend, wird er viele neue Freunde für die Cabernet Dorsa-Traube finden. Absolut gelungen!

Wir empfehlen diesen  Cabernet Dorsa zu "Lammkarree auf  gegrilltem Fenchel mit Paprika"

Der Wein hat kraftvolle 13,5% vol/alc und sollte bei 18 bis 20 Grad Celsius getrunken werden. Maximal empfehlenswert

Peter J. und Helga König

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  Eva- Maria und Daniel Schäfer
2017 Sandspiel Rotwein-Cuvée trocken 

Zum Abschluss unserer kleinen, überaus interessanten Verkostungs-Reihe steht dieses 2017er Sandspiel Rotwein-Cuvée an, das Daniel Schäfer trocken ausgebaut hat. Als einer seiner Premium-Weine hat er den Rotwein in der besten Kategorie "Rau" gelistet, wird doch damit gezeigt, dass dieser Wein die allerbesten Voraussetzungen erhalten hat, die notwendig sind, um ein großer Wein zu werden. Dies bezieht sich sowohl auf die naturnahe Bodenpflege der Weinberge in denen die verschiedenen roten Rebsorten gewachsen sind, die dann zu einer Cuvée zusammengeführt wurden. Ebenso wurde akribisch für den Reb- und Laubschnitt gesorgt, damit die Trauben besonders viel Sonne erhalten und durch den reduzierenden Schnitt sich diese Trauben gesund und vollreif entwickeln konnten. Bei der Handlese wurde zudem selektiv geerntet, um nur die optimale Qualität an Rebgut in den Keller zu bringen, wo dann die Vinifizierung zeitnah vonstatten ging. Nur so lässt sich ein Niveau erreichen, das den Wein als Spitzen-Cuvée auszeichnet, wie dies hier verkostete 2017er Sandspiel trocken.

Farblich präsentiert sich der Wein in einem kräftigen Rot im Glas mit violetten Reflexen an der Oberfläche. Hat der Weisswein bereits genügend Sauerstoff benötigt, so gilt dies für einen Rotwein erst recht, zumal wenn er noch ganz jung ist oder eventuell im Barrique oder im Holzfass ausgebaut wurde. Deshalb immer zunächst belüften, der Wein dankt es mit seiner vollen Aromen-Vielfalt. Hier zeigen sich danach Anklänge nach feiner Beerenfrucht im Duft, wie Brombeeren, schwarze Johannisbeeren und Cassis. Geschmacklich werden diese Aromen in Mund und Gaumen bestätigt, wobei sich zusätzlich eine gut eingebundene Holznote zeigt. Das feine Tannin-Gerüst gibt der Cuvée zusätzlich viel Volumen und Kraft und einen charaktervollen Ausdruck. Der Wein ist dicht, extraktreich und durchaus komplex, dabei harmonisch und mit der richtigen Säure versehen. Hier ist Daniel Schäfer eine wunderbar, überzeugende Cuvée gelungen, die sich zusätzlich noch weiter entwickeln wird, wenn sie noch auf der Flasche ihrem Zenit entgegenreift. Das Zeug ein großer Rotwein zu werden hat sie allemal. Á la bonne heure!

Wir empfehlen diesen Rotwein-Cuvée zu "Rostbraten gratiniert mit Selleriepüree und Kräutern"

Die 2017er Sandspiel Rotwein-Cuvée hat 12,5% vol/alc und sollte bei 18 bis 20 Grad Celsius genossen werden.

Maximal empfehlenswert.

Peter J. und Helga König

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 Weingut Sandwiese
Nachdem wir jetzt mit viel Neugierde, Respekt und großem Interesse die 6 Weine vom Weingut Sandwiese verkostet haben, hier unser Fazit: 

Alle Weine, ob die beiden Rieslinge, der Weißburgunder, der Blanc de Noir, der Cabernet Dorsa oder die Sandspiel Cuvée, sie alle sind von höchstem Niveau und von allerbester Qualität.

Die Weine sind Terroir-betont, Sorten-typisch und besitzen einen individuellen, unverwechselbaren Charakter. Daniel Schäfer weiß, wie man Weine von allererster Güte erzeugt und dass diese Weine primär im Weinberg entstehen. Hier sorgen er, seine Familie und sein Team für die besten Voraussetzungen, damit die Natur gesundes, hochreifes Traubengut entwickeln kann, das dann im Keller nach Tradition und Moderne ausgebaut wird. Dabei ist es dem jungen, innovativen Winzer besonders wichtig, dass seine Weine sich selbstständig entwickeln, naturgemäß sind und damit echt, ohne überhaupt manipuliert worden zu sein, schnörkellos und gradlinig, so wie ein gelungener Wein eben sein muss. Natürlich gibt er den Weinen seine eigene Handschrift mit, damit nachvollziehbar ist, woher sie stammen und was sie ausdrücken sollen: Gerade Weine mit viel Substanz und allerbestem Geschmack. 

 Deshalb: Maximal empfehlenswert 

Peter J. und Helga König

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